Vor zehn Jahren war der Höhepunkt der Kämpfe um die überwiegend von Kurd*innen bewohnte Stadt Kobanê im Norden Syriens. Die djihadistische Gruppe „Islamischer Staat“ hatte weite Teile des Iraks und Syriens erobert und im Sinjar-Gebirge einen Genozid an den Ezid*innen verübt. Sie errichtete ein grausames Regime mit Enthauptungen und Steinigungen Andersdenkender und der Unterdrückung von Frauen und der Ermordung von LGBTIQ. Der IS lockte weltweit Freiwillige an, die ihr vermeintliches „Kalifat“ erkämpfen wollten. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis auch die kurdische Region in Nordsyrien an sie fällt, die auch als Rojava – der Westen – von Kurdistan bekannt ist. Doch in verlustreichen Kämpfen konnte der scheinbar unaufhaltsame Vormarsch gestoppt werden und auch durch die Unterstützung der internationalen Anti-IS-Koalition zurückgedrängt werden. Die Kämpfe im Herbst 2014 waren ein weltweites Fanal im Kampf gegen den religiösen Fanatismus, zur Unterstützung wurde der Welt-Kobanê-Tag 2015 ausgerufen, der seitdem begangen wird, um die Errungenschaften von Rojava zu feiern. Heute ist das basisdemokratische Projekt wieder existenziell bedroht. Die Türkei hat große Teile der wichtigen Energie-Infrastruktur zerstört und ermordet fast täglich wichtige Persönlichkeiten mit Drohnenangriffen. Zudem sind tausende Kämpfer des IS in Haft und zehntausende ihre Sympathisantinnen und Sympathisanten in Camps interniert. Wir wollen mit Ismail Küpeli und Linda Peikert über die damalige und heutige Situation in Rojava sprechen und diskutieren, wie wir heute Solidarität zeigen können und Aufmerksamkeit auf das einzigartige Projekt im Nahen Osten lenken können.
Solardarity-Veranstaltung Berlin
10 Jahre nach dem Kampf um Kobanê: Der IS und Rojava heute
Mit: Dr. Ismail Küpeli, Herausgeber „Kampf um Kobanê“ und „Kampf um Rojava“
Linda Peikert, Journalistin, besuchte mehrfach Rojava u.a. das Al-Hol-Camp
1.11. 2024, 19 Uhr,
Aquarium am Südblock, Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin
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